Plauer Segelwoche
offener Treff für zerlegbare Segelboote am Plauer See in MeckPomm

Bericht von der „Plauer Segelwoche“ für zerlegbare Segelboote 2016

Das Wichtigste zuerst, nämlich die teilnehmenden Skipper/Crew und ihre Boote in chronologischer Reihenfolge:

Jens und Petra mit Feldkamp K 120b
Christian mit Happy Cat Evolution
Claus mit Happy Cat Evolution und Triton Trimaran
Eckhard mit RZ85 Ketsch Trimaran
Frank mit Feldkamp K100
Jörg mit RZ85 Ketsch Trimaran
Uli und Agnes mit Minicat 420
Ralph mit Ducky 17
Jörn mit RZ85 Ketsch Trimaran
Angelo mit 4 Eigenbauten Mono/Trimaran
Charly unnd Susanne mit Happy Cat Evolution
Andreas mit Happy Cat Evolution
Ulrich mit Minicat 420
Daniela mit RZ85 mit Besegelung
Jürgen mit RZ 85 mit Steilgaffelrigg (Minicat 460 leider zuhause gelassen)
Robert mit Smartkat Racing
Christoph und Sabine mit Smartkat
Christian und Dieter mit Happy Cat Racing
Peter mit RZ85 und Gaffelrigg
Klaus mit Feldkamp K90s
Jörg mit Happy Cat Evolution
Thomas und Heide mit Minicat 420
Mirko mit Happy Cat Ultralight
Kay mit Kolibri III und Besegelung
Ingo mit RZ85 Ketsch Trimaran
Ingo mit Canadier mit Luggertakelung

Zu den oben genannten Seglern gesellten sich viele Angehörige und Freunde. Drei weitere Gäste, die ohne Segelboot erschienen waren, verdienen besondere Erwähnung. An einem Nachmittag besuchte uns der allen Falterfreunden gut bekannte "Münze" paddelnderweise auf dem Seeweg mit seinem Faltkajak. Gefreut haben wir uns außerdem über die Überraschungsgäste Elke und Ekke Kaplan. Ekke segelte früher selber einen großen Felkamp-Katamaran und ein Faltkajak mit Auslegern. Er stiftetet der PSW einen schweren Wanderpokal aus Bleikristall und 2 Bojen für künftige Regatten. Außerdem filmte er auf unserem Treffen. Das Video zur PSW 2016 wird demnächst bei youtube hochgeladen. 7 weitere Segler hatten ihren Besuch im Vorfeld angekündigt, teilweise schon vor Monaten reserviert, kamen aber nicht. Die Gründe, soweit sie bekannt wurden, sind mehr oder weniger unerfreulicher Natur. Boote waren defekt oder die Leute erkrankten oder sie mußten arbeiten. Erstbesucher Kay reiste zwar an, mußte aber kurz nach seiner Ankunft wieder abreisen, weil ihn von zuhause ein Notruf erreichte. Wir wünschen all denen die am Treffen nicht teilnehmen konnten alles Gute und für nächstes Jahr mehr Glück!

Die meisten Treffenbesucher kamen mit WoWa oder WoMo. Die anderen zelteten oder übernachteten in einem Blockhaus oder Schlaffass. Die weiteste Anfahrt hatten Charly und Susanne aus Bad Dürrheim im Schwarzwald. Einmalig originell reiste Ulrich ("Uli") mit Motorradgespann und Selbstbau-Anhänger an. Unten auf dem Anhänger transportierte er seinen MC420. Darüber war ein aufklappbares Schlafzelt nach Art des Klappfix montiert.

Bis Sonntagabend, also noch vor dem "offiziellen Start" der PSW 2016 am Montag, den 19.9.2016, hatten sich die Skipper/Crews von 15 Booten auf dem Campingplatz versammelt. Die PSW wird von ihren Besuchern mittlerweile als Urlaubswoche begriffen. Letztes Jahr konzentrierte sich die Teilnahme auf den Samstagabend. Dieses Jahr waren die meisten Teilnehmer unter der Woche anwesend.

Beliebtestes Faltboot war der Pouch RZ85 als Basis Boot zur Erweiterung mit Ausleger und Besegelung. Bei den Schlauchkats war der HC Evolution am häufigsten vertreten. Größtes Schiff war wieder der Ducky 17, da der erwartete Ducky 19 nicht erschienen war. Rolf hatte früher immer das kleinste Segelboot, seinen MC 310, mußte dieses Jahr aber wegen einer anstehenden OP seine Reservierung stornieren. Da Stefan ("Gummirakete") sein Kommen gesundheitsbedingt kurzfristig ebenso wieder absagte, fehlte ein Smartkat, so dass auch dieses Jahr mehr Feldkamps als Smartkats an der PSW teilnahmen. Die ungewöhnlichsten Segelboote hatte Angelo mitgebracht: Zwei Feststoffkajaks mit Auslegern und Lateinersegeln und zwei aufblasbare Dingis mit Segelanlage.

Trotz Faltbootsegelkurs waren die Schlauchis auf dem Treffen wieder deutlich in der Mehrheit. Unter den wenigen Faltern war leider kein einziges Faltdickschiff dabei. Eckhard brachte mit seinem bunten Gennaker etwas Abwechselung in das etwas eintönige Bild der RZ85 Ketschen. Wollen wir hoffen, dass sich nächstes Jahr mehr Faltbootsegler auf unser Seglertreffen trauen.

Der Spätsommer präsentierte sich von seiner schönsten Seite. Der Himmel zeigte sich meist im freundlichen Blau und wir bekamen nur einen Regenschauer ab. Die Sonne schien jeden Tag zumindest stundenweise und die Nächte blieben angenehm mild. Manche nutzten das warme Wetter zum baden. Nur der Wind ließ insgesamt etwas zu wünschen über. Wir hatten mehr Flautenphasen als in den Vorjahren. An zwei Tagen frischte der Wind erst zum Abend auf. Wenn man mit einem Bierchen in der Hand in der milden Brise der Abenddämmerung auf der Holzbank am Ufer sitzend auf den See hinaus schaute, überkam einen das angenehme Gefühl, dass die Welt schönund in Ordnung ist.

Wie in den Vorjahren frühstückten wir gemeinsam morgens am Seeufer. Tagsüber segelten wir die verschiedenen Ziele und Gaststätten rund um den See an. Die Abende verbrachten wir im Camping Imbiss von Tante Lindi, im benachbarten Restaurant oder vor dem Schwenkgrill von Jens auf unserer Bootswiese. Drei Abende füllten wir im Sozialzelt mit Licht- und Bildvorträgen früherer Treffen. An unserem ersten "Kinoabend" reichte sogar jemand frisches Popcorn herum.

Havarien und Mißgeschicke der PSW 2016:

- Am Tag nach dem Aufbau bemerkte Uli einen Luftdruckabfall in einem Schlauch seines MC 420. Das Ventil war in Ordnung. Nach längerem Suchen mit Schwamm und Schaum entdeckten wir ein auch hörbares Loch seitlich unten an der Innenseite. Das Loch sah aus wie von einer Reissnadel hineingestochen. Eine konkrete Ursache konnten wir nicht finden. Das Problem lösten wir, indem wir mit PVC Kleber einen Flicken aufbrachten.

- Am Anfang der PSW kam es zu einer unfreiwilligen Kenterung als sich der Gennaker des Evos beim Setzen vertüdelte.

- Frank verlor eine Segellatte.

- Klaus hatte seinen Feldkamp, der ursprünglich für Seitenschwerter gebaut worden war, auf Mittelschwert umgerüstet, dieses aber nicht zu den Seiten abgespannt. Jedenfalls brach die Traverse gleich hinter dem Mastfuß. Wie er im Forum schrieb, hat er die Traverse bereits ersetzt und jetzt auch von unten abgespannt.

Bei den Kenterübungen im Uferbereich verlor Claus einen teuren Ratschenblock seines Evos. Mehrere Leute suchten den Seegrund im Umfeld ab und gaben irgendwann auf - mit Ausnahme von Christian. Niemand glaubte mehr an seinen Erfolg, bis er nach einer Stunde unter dem großem Beifall der Zuschauer den Block wieder zutage förderte.

Einmal segelten wir mittags in den Leister Lank im Nordwesten des Plauer Sees hinein. Hinter der Kohlinsel sind die Windverhältnisse etwas schwieriger und der Plauer See verjüngt sich zunehmend im Lank. Das Aufkreuzen gestaltet sich naturgemäß etwas schwieriger. Einige Skipper drehten schon bei der vorgelagerten Kohlinsel ab, zwei Boote erreichten das Ziel ohne Motor, 3 andere wurden von Jens abgeschleppt. Unser Ziel, die Raststätte Heidekrug, hat einen eigenen Steg an dem wir unsere 6 Kats in zwei Päckchen festmachten.

Am Samstag segelten wir ein 5 Rundenrennen "Blaues Band" aus, an dem 11 Boote teilnahmen. Das Ereignis als Regatta zu bezeichnen wäre zuviel gesagt, da die Boote sehr unterschiedlich schnell sind und keine Zeiten für Yardstick/Catstick genommen wurden. Gesegelt wurde ohne Gennaker und weitgehend ohne Regattaregeln. Wir starteten unter Landabdeckung bei Totenflaute, so dass Minuten nach dem Start noch kein einziges Boot die Startlinie überwunden hatte. Allmählich frischte es etwas auf, so dass wir immerhin alle 5 Runden beenden konnten. Die Skipper kamen mit den nicht ganz leichten Segelbedingungen sehr unterschiedlich gut klar. Die kleine Flauten-Wettfahrt verdeutlichte manchem Teilnehmer, dass bei ihm und/oder seinem Boot noch Optimierungbedarf besteht. Während der Runden stellte sich heruas, dass die Boote, die einen uferferneren, großen Umweg fuhren, schneller waren als die Boote, die unter Landabdeckung die kürzeste Strecke wählten. Es konnte auch keine Fehler sein, Schwert und Rudeblätter gelegentlich auf anhängende Wasserpflanzen zu kontrollieren. Schnellster war am Ende Claus mit seinem Evo. Susanne zählte vom Ufer aus für jedes Boot die Runden per Strichliste. Eckhard fotografierte, überwachte die Ziellinie und blies jedes Boot nach der 5. Runde mit seinem Horn ab. Die beiden erzählten uns, sie hätten beim Beobachten der "Regatta" viel Spaß gehabt. Später spendierte eine gutgelaunte Agnes der lustigen Runde am Seeufer zwei Flaschen Sekt.

Die meisten Treffenteilnehmer reisten am Sonntag wieder ab, so dass am Sonntagabend nur noch Jörn, Claus und ich auf dem Platz waren. Wir beschlossen, samt Jörns Hund eine Nachtfahrt zur gegenüberliegenden Stadt Plau am See zu machen. Der D17 wurde mit Positionslampen und dem Torqeedo von Claus ausgerüstet. Auf das Gurtnetz des Bugtrampolins legten wir eine Plane und darüber eine Decke für die segelbootunerfahrene, ältere Hundedame. Bei 1 Bft. stachen wir in der Dämmerung mit raumen Wind in See. In der Dämmerung begegneten uns zwei schnelle Motorboote ohne Licht. Der Hund blieb dicht bei seinem Herrchen ruhig auf dem Bugtrampolin liegen und wir erreichten ohne Probleme den nördlichen Sandstrand der Stadt. Wir zogen den Kat hoch, machten uns landfein, marschierten in die Stadt und speisten in einem Nobelrestaurant direkt an der Elde. Gegen 22.00 Uhr, mittlerweile war es stockdunkel, kehrten wir zum Boot zurück. Die beiden Positionslichter wurden angeknipst und wir fuhren in die Nacht hinaus. Der Wind hatte beachtlich aufgefrischt und wir mußten bei 3 Bft. gegen die Welle aufkreuzen. Weil wir den Hund auf dem Bugtrampolin nicht durch Fock und Fockschoten beunruhigen wollten, segelten wir nur unter Groß und Gennaker. Mit dem Gennaker sind leider weniger spitze Winkel zum Wind möglich. Um in der Dunkelheit maximal Höhe zu knüppeln, hielten wir öfter den Strahl einer Taschenlampe auf die Segel. Weil ich keine Lust gehabt hatte mich umzuziehen, bekam ich bei dem Kabbelwasser während der Fahrt einen nassen Hintern. Der Hund wurde einmal etwas unruhig, weil gelegenlich Wasser zu ihm hochspritzte, wurde aber nicht panisch. Navigationstechnisch verließen uns vornehmlich auf das Leuchtfeuer der Marina an unserem Campingplatz. Die Bootswiese war nach Abreise der anderen bereits ziemlich leergefegt, lag alos dunkel dar und es fiel uns nicht so ganz leicht, in der Dunkelheit die Slipanlage und Bootswiese wiederzufinden. Zum Glück hatte Claus eine starkeTaschelampe mitgenommen, so dass wir schließlich wohlbehalten von unserem kleinen Nachtabenteuer zurückkehrten.
Der letzte Montag der PSW bescherte uns viel Sonne und wenig Wind und am Nachmittag fingen wir 3 Verbliebenen an, die Boote abzubauen. Die RZ 85 Ketsch von Jörn fand viel Beachtung bei den den See umradelnden Passanten. Im Laufe des Dienstags verließen die letzten die PSW 2016.

Es war schön, Menschen persönlich kennen zu lernen, die man z.T. jahrelang nur aus Forum oder durch E-Mail oder Telefon kannte. Über die letzten Jahre haben sich die Teilnehmer besser kennen gelernt und es entstanden neue Freundschaften. Wie die diesjährigen Neuzugänge bestätigen können, sind wir trotzdem keine geschlossene Gesellschaft. Wer sich nicht bewußt abkapselt, ist schnell in der Gruppe aufgenommen.

Folgende Wünsche wurden für die nächste PSW 2017 geäußert:
-> Einmal abends gemeinsam kochen.
-> Eine Picknick-Fahrt alternativ zu einem Restaurant Besuch. Gut geeignet dafür wäre das Nordwest-Ufer.
-> An ein oder zwei Abenden Fachvorträge zum Thema Segeln
-> Was die Mittagsausflüge angeht, schlage ich für die PSW 2017 vor, täglich zwei Gruppen mit unterschiedlichen Zielen und Planungen zu bilden.

Zu danken haben wir :
Jens für Sozialzelt, Grill und Projektionsleinwand,
Christian für die Soundanlage,
Angelo für den das Sozialzelt ergänzenden Pavillion,
Ekke Kaplan für das Filmen und Pokalstiftung,
Eckhard und Susanne für die Regattaleitung
der Campingplatzverwaltung für die freundliche Kooperation,
allen Teilnehmern für ihr tadelloses Benehmen und ihr kameradschaftliches Verhalten

Die Plauer Segelwoche 2017
findet wieder in der 38. Kalenderwoche,
wieder von Samstag auf Montag,
im Jahr 2017 vom 16. September bis zum 25. September 2017 statt.

Auf ein fröhliches Wiedersehen!

Ralph

»Ralph« hat folgende Bilder angehängt:

 

JM-WebService     Impressum